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Verriegelungen mit einer Rückenfeder -

Entriegelung mit einem Hebel

Schnappverriegelung (Clasp Lock)

Schnappverriegelung (Clasp Lock)
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Übersichtszeichnung

Die Schnappverriegelung ist eine eher altertümliche Variante der Hebeverriegelung und findet sich bei Messern Ende des 19. Jahrhunderts. Die einfache Schnappverriegelung besteht aus einer über die Klingenachse angebrachten Rückenfeder und aus um die Klingenwurzel angeordneten Haken, ähnlich einem Zahnrad. Beim Öffnen der Klinge wird die Rückenfeder von der Klingenwurzel wie bei einer Rutschgelenksicherung nach oben gedrückt. Die Rückenfeder schnappt bei der Öffnungsbewegung der Klinge nach jedem Haken ein und verhindert damit in verschiedenen Stellungen das Schließen der Klinge. Zur Freigabe der Klinge wird die Rückenfeder mit der Hand angehoben, oft mit Hilfe eines Kipphebels oder eines Ringes.

Eine der bekanntesten Schnappverriegelungen wird im Navaja-Messer verwendet. Irgendwann zwischen 1800 und 1850 wurden in Spanien die Klingenwurzel und eine aufgenietete Rückenfeder zur Sicherung der Klinge verwendet. Der Verschluss besteht aus der Klingenwurzel, die wie ein Zahnrad geformt ist und einer Rückenfeder mit bügelförmigem Ende. Der Bügel greift in jedes Zahnrad und verriegelt die Klinge. Das Reiben der Metallzähne an der Rückenfeder beim Öffnen erzeugen ein typisches klickendes Geräusch und gaben dem Messer dem Spitznahmen die „Ratsche“. Bei vielen Modellen der Navaja Messer wird heute die Rückenfeder im Griff untergebracht.

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Albainox, Navaja Arabe Carraca Ciervo

Die Idee mag aus Spanien stammen, hat aber auch in anderen Ländern eine lange Geschichte. Eines der ersten Patente, registriert unter der Nummer 1398, stammt aus dem Jahr 1888 vom Schweden J. Engstroem:

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Engstroem, Patentzeichnung

In Deutschland brachte Ernst Gerling 1902 in Solingen eine Messerserie mit der Bezeichnung „Okapi“ auf den Markt. Bei ihnen wurde ebenfalls eine zahnradförmige Klingenwurzel, die aufgenietete Rückenfeder und zum Entriegeln der altbekannte Hebering verwendet. Bestimmt waren die Messer vor allem für den Export in afrikanische und orientalische Länder. Leider ging die Firma 1987 in Konkurs und die Herstellung der Okapi wurde nach Südafrika verlegt.

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Okapi, Modell 907ESS

Parierelementverriegelung (Swivel Bolster Lock) mit Schiebesicherung (Picklock Safety)

Parierelementverriegelung (Swivel Bolster Lock) mit Schiebesicherung (Picklock Safety)

Die Rückenfeder wird auch eingesetzt bei einem Messer mit einer langen Tradition, dem Springmesser.
Typischerweise hat ein Springmesser vier Bestandteile:

  • eine Verriegelung, wobei normalerweise die Rückenfeder in einen Zapfen der Klinge einhakt

  • das Parierelement, das nach oben gedreht wird, um die Rückenfeder anzuheben und damit die Klinge zu entriegeln

  • einen Auslöseknopf, der die Klinge herausschnellen lässt

  • eine Schiebesicherung, die den Auslöseknopf vor einer versehentlichen Betätigung schützt

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Übersichtszeichnungen

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Eine übliche Verriegelungsart bei Springmessern und auch bei den meisten klassischen italienischen Stiletten ist die Parierelementverriegelung. Das Parierelement ist schwenkbar und wird als Hebel benutzt, um die Klingenarretierung zu öffnen. Zum Schließen wird das Parierelement nach unten gedrückt, die Rückenfeder dadurch angehoben und die Klinge freigegeben. Der Auslöseknopf wird üblicherweise kombiniert mit einer Schiebesicherung, die ein unbeabsichtigtes Öffnen verhindert. Erst nachdem der Sicherungsstift mit dem Daumen nach hinten gezogen wird, kann die Klinge geöffnet und geschlossen werden.

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Linder, Springmesser

Zwei Messermacher beantragten in den Vereinigten Staaten nahezu gleichzeitig ein Patent für „automatische Messer“. Der eine war Edward Conklin im Mai 1938, der andere George Schrade im August 1938. Die Patente wurden erteilt unter den Nummern  2,183,378 und 2,188,762.

George Schrade gründete die die Messerfirma "Schrade Cutlery Company" im Jahr 1892, die über 100 Jahre bis 2004 Messer produzierte. Als Anerkennung für dieses Jahrhundert Messerbau, wird die von Schrade patentierte Ausführung im nachfolgenden beschrieben, obwohl auch andere Firmen in den Vereinigten Staaten ähnliche Konstruktionen bauten. Schrade verzichtet auf das Parierelement als Entriegelungshilfe für das Schließen der Klinge und benutzt den Auslöseknopf zusätzlich zum Entriegeln. Das Auswerfen der Klinge übernimmt eine auch heute noch häufig eingesetzte Stabfeder. Das Messer kann damit mit etwas Übung einhändig bedient werden.

Als Einführung erklärte G. Schrade in seinem Patent: “Meine Erfindung bezieht sich auf ein Patent für ein automatisches Taschenmesser mit aufspringender Klinge und fasst verschiedene Verbesserungen dieses Messertyps zusammen, die zuvor von mir patentiert wurden und die mit einem Druckknopf bedient werden, der die Klinge verriegelt und freigibt. Insbesondere beschreibt die Erfindung eine Klingenverriegelung im offenen und geschlossenen Zustand, gesichert gegen unbeabsichtigtes Öffnen…….Die Erfindung enthält ferner eine Verrieglung, die mit dem Daumen bedient werden kann und bei welcher der Daumen zuerst den Sicherheitsschieber und dann den Auslöseknopf für die Klinge betätigt ….“                                    
Der Sicherheitsschieber wird noch genauer erklärt: „…. Eine Federplatte ist an der oberen Griffschale befestigt. Das vordere Ende der Federplatte blockiert die Unterseite des Auslöseknopfes und hält ihn in der äußeren Stellung……“

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Schrade Patentzeichnungen

In Italien und Deutschland waren Springmesser nach dem 2.Weltkrieg ebenfalls sehr beliebt. In Italien gründete in den 20er Jahren Jacob (Jack) Polinkovsky, ein geborener Russe, die Firma LATAMA (Latin America Import Export Company), die zuerst mit Messern nichts zu tun hatte. Aus politischen Gründen verbrachte Jack Polinkovsky die Zeit des 2. Weltkrieges in den Vereinigten Staaten von Amerika. Eher zufällig entdeckte er bei einer Auktion in Mailand das Klappmesser der britischen Fallschirmspringer und begann Sie nach Venezuela zu exportieren. Nach den ersten positiven Erfahrungen bekam er Kontakt zur wiederauflebenden Messerindustrie in Maniago, Italien und er begann sich mit der industriellen Herstellung von Messern zu befassen und begann mit der Herstellung von Fallschirmspringermessern. Besonders erfolgreich war die Firma LATMA in den 50er Jahren mit ihren Springmessern, in Italien Stiletto genannt, deren Markenzeichen ein viereckiger Auslöseknopf war. Für dieses Messer wurde 1950 ein Patent beantragt, das 1952 unter der Nummer 35958 registriert wurde.

Kipphebelverriegelung für Springmesser (Rocking Lever for Switchblades)

Kipphebelverriegelung für Springmesser (Rocking Lever for Switchblades)

Anfang des 19. Jahrhunderts kamen Springmesser auf den Markt, die eine Kipphebelentriegelung verwendeten. Es wurde jeweils eine Rückenfeder mit einer Sicherungsvorrichtung am vorderen Ende verwendet, das in die Klingenwurzel greift und sie verriegelt. Wahrscheinlich bezieht sich die Bezeichnung auf die Sicherungsvorrichtung. Es war eine gebräuchliche Verriegelung, die von verschiedenen Herstellern in Deutschland und den USA verwendet wurde.

Einige davon waren Modelle der Union Cutlery, die auch unter der Handelsmarke KA-BAR verkauft wurden. Die führenden Köpfe des Unternehmens waren die Brüder Wallace R. and Robert E. Brown. Robert ließ sich mehrere Patente eintragen und scheint der Konstrukteur gewesen zu sein.

Es handelt sich um eine Rückenfederverriegelung, die am Ende mit einem Bügel endet der U-förmig über den Griffbacken liegt. Auf der rechten Seite des U-förmigen Endes befindet sich ein Stift, der nach innen zeigt und in eine der beiden Bohrungen greift, die sich links und rechts neben der der Klingenachse befinden. Die Klinge wird dadurch verriegelt.

Der linke Teil des Bügels dient zur Entriegelung und ist so geformt, dass zum Seitenblech ein Abstand vorhanden ist, die Feder also nach innen gedrückt werden kann. Durch diese Seitwärtsbewegung gegen die Spannung der Blattfeder schiebt man den Sicherungsstift aus der Klingenbohrung und gibt die Klinge frei. Jetzt entfaltet die Blatt im Griffinneren ihre Spannung, gibt sie auf einen Zapfen an der Unterseite der Klingenwurzel ab und wirft sie in die offene Stellung. Diese Art der Verriegelung ließ sich Robert E. Brown 1925 unter der Nummer US 1,584,165 patentieren und wurde bei mindestens einem Modell der Serie Dog’s Head eingesetzt.

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Automatic_Rocking Lever_Brown_18__16bc1_
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Patentzeichnungen

Vom deutschen Messerhersteller Friedr. Herder Abr. Sohn, Solingen gab es um 1940 eine vergleichbare Verriegelung, die anscheinend auch als Deutsches Reichs-Gebrauchsmuster (D.R.G.M) eingetragen war.

Möglicherweise geht eine ähnliche Verriegelung ebenfalls auf Robert E. Brown zurück. Bei dieser Variante wird eine Blattfeder verwendet, die entlang des Griffrückens verläuft und in einer Aussparung der linken Griffbacke eingepasst ist und an ihrem vorderen Ende über der Klingenwurzel U-förmig umgebogen ist. Wahrscheinlich wird durch die Blattfeder ein Stift, der nach innen zeigt in eine der beiden Aussparungen gedrückt, die sich links und rechts neben der der Klingenachse befinden. Die Klinge wird dadurch verriegelt.

Der rechte Teil des Bügels dient zur Entriegelung und ist so geformt, dass zum Seitenblech ein Abstand vorhanden ist, die Feder also nach innen gedrückt werden kann. Durch diese Seitwärtsbewegung gegen die Spannung der Blattfeder schiebt man den Sicherungsstift aus der Klingenbohrung und gibt die Klinge frei. Jetzt entfaltet die Stabfeder im Griff ihre Spannung, gibt sie auf einen Zapfen an der Unterseite der Klingenwurzel ab und wirft sie in die offene Stellung.

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angenommen Anordnung der Bauteile

Die Queen Cutlery, Titusville, Pennsylvania bietet seit 2017 einen Nachbau unter dem Firmennamen „Schatt and Morgan Cutlery Company“ an, mit der Modellbezeichnung „#71 John Henry Express Automatic.

Bei den Grizzly Messern, die von der Union Cutlery Co. Anfang des 19. Jahrhunderts mit der Modellnummer 2179 als Grizzly Clasp Knife“, unter der Handelsmarke KA-BAR in einer Anzahl von etwa 1500 bis 2000 Stück hergestellt wurden, wird ein vergeichbarer Mechanismus verwendet. Hier ist die Verriegelungsfeder ebenfalls im oberen Teil abgewinkelt, nach oben offen, hat aber auf der Freigabeseite einen halbrunden Druckknopf. Abweichend von „John Henry Express Automatic“ ist die Blattfeder auf der rechten Seite des Griffes montiert, dadurch kann die Klinge wie üblich auf der linken Griffseite mit dem Daumen entriegelt werden. Die rechte Griffschale endet daher etwa einen halben Zentimeter unterhalb des Griffrückens und der freie Platz wird von der Feder eingenommen.

Jim Serven, Michigan sorgte zusammen mit Butch Vallotton. für eine Wiederbelebung der Springmesser in den Vereinigten Staaten. Er war über 25 Jahre Mitglied der Messermachergilde der USA und verstarb 2013.

Es liegen nur sehr wenige Informationen über seine Kipphebelverriegelung vor. Möglicherweise stammt die Idee aus den Anfängen der 20. Jahrhunderts, dabei wird ein senkrechter Hebel an der Griffbacke nach innen gedrückt, um die Klinge zu entriegeln und eine Öffnungsfeder lässt die Klinge aufspringen. Betätigt man den Hebel nochmals kann die Klinge geschlossen werden.

Obere Öffnungshebelverriegelung (Top Lock oder Bull Lock)

Obere Öffnungshebelverriegelung (Top Lock oder Bull Lock)

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Übersichtszeichnung

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Bull Lock

Bei der Öffnungshebelverriegelung verwendet man einen auf dem Griffrücken liegenden Hebel um die Verriegelung zu lösen. Der Hebel ist am vorderen Ende ist mit der Rückfeder verbunden und hat an dieser Stelle unten eine rechtwinklige Form. Hebt man den Hebel an, zieht man das vordere Ende der Rückenfeder nach oben und entriegelt die Klinge. Messer mit dieser Verriegelung sind seit Anfang des 20. Jahrhunderts aus Solingen bekannt. Der damals verwendet Öffnungshebel ähnelt dem Hebel des Fallschirmjäger-Messer (FJM Messer), wird jedoch nicht zum Ausfahren der Klinge, sondern zum Entriegeln eingesetzt.

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Ein derartiges Messer wurde von der 1903 in Solingen gegründeten Firma Gustaf Emil Ern (GEE) gebaut, die vor allem für qualitativ hochwertige Küchenmesser bekannt war. Während andere Hersteller nach dem 2. Weltkrieg auf eine Massenfertigung umstellten, blieb GEE bei einer handwerklichen Herstellung. Ihr Glaube, dass sich hochwertige Qualität gegen eine günstige Fertigung durchsetzt, erfüllte sich leider nicht und die Firma wurde Mitte der 80iger Jahre aufgelöst. Der Name wurde von der ebenfalls in Solingen ansässigen Firma Felix übernommen und in Großbritannien über den Händler Gilma Cookware verwendet

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Gustav Emil Ern, Taschenmesser, Modell „Germannenmesser“

Ein weiteres Beispiel stammt von der Solinger Firma J. A. Henckels , die Anfang des 20. Jahrhunderts ein großes Jagdmesser anbot, das geöffnet immerhin über 20 cm lang war.

Einer der heutigen Messermacher, der mit dieser Verriegelung arbeitet ist Emile Drouhin, ein französischer Messermacher in der vierten Generation. Er verwendet einen auf dem Griffrücken liegenden Hebel um die Verriegelung zu lösen. Der Hebel ist am vorderen Ende ist mit der Rückfeder verbunden und hat an dieser Stelle unten eine rechtwinklige Form. Hebt man den Hebel an, zieht man das vordere Ende der Rückenfeder nach oben und entriegelt die Klinge.

Die amerikanische Firma Great Eastern Cutlery, USA, spezialisiert auf die Herstellung traditioneller Taschenmesser, setzt in ihrer Modellreihe „Bull Lock“ einen weniger eleganten, aber auf den ersten Blick identischen Öffnungshebel ein.

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Great Eastern Cutlery, Yellow Rose

Untere Öffnungshebelverriegelung (Wenger Evolution Lock)

Untere Öffnungshebelverriegelung (Wenger Evolution Lock)

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Übersichtszeichnung

Wenger, der Hersteller der Schweizer Offiziersmesser, hat mit der Modellreihe „Evolution“ die altbekannte Obere Öffnungsverriegelung umgedreht und den Entriegelungshebel an der Unterseite des Griffes eingebaut.

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Die Rückenfeder hat, wie gewohnt, an ihrem vorderen Ende eine Verriegelungsnase, die in eine entsprechende Kerbe der Klingenwurzel einhakt. Zum Schließen der Klinge drückt man den Entriegelungshebel an der Unterseite des Messers und hebt damit die Rückenfeder aus der Kerbe. Im ersten Teil des Schließvorganges gleitet die Verriegelungsnase um einen runden Teil der Klingenwurzel. Dann jedoch erreicht die Nase eine gerade Fläche der Klingenwurzel und setzt dem weiteren Schließvorgang einen Widerstand entgegen, damit sie vollständig geschlossen werden kann.

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Wenger Evolution S 13

Hebeverriegelung von Howard (Lift Lock by Howard)

Hebeverriegelung von Howard (Lift Lock by Howard)

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Übersichtszeichnung

Im Jahr 1991 patentierte Durvyn Howard mit dem US Patent Nr. 4,985,998 eine Hebeverriegelung. Um den Verriegelungszapfen aus der Klingenwurzel zu heben, verwendet er einen seitlichen Kipphebel, der in die vordere Messerbacke eingefügt ist. Wird der Kipphebel an der Unterseite in den Griff gedrückt, hebt ein innen liegender Zapfen des Kipphebels die Rückenfeder an und gibt die Klinge frei.        
Durvyn Howard baut leider nur wenige Messer im Jahr, welche immer aus hochwertigen Materialien bestehen, mit aufwendigen Verzierungen versehen sind und kleine Kunstwerke darstellen. Eine Serienfertigung hat er auch nicht lizensiert, dementsprechend sind seine „Lift Lock Folder“ auch kaum erwerbbar und wenn, dann kann auch mal ein fünfstelliger Betrag fällig werden.

Howard Lift Lock_02_US Patent 4985998.jp
Howard Lift Lock_04_US Patent 4985998.jp
Howard Lift Lock_03_US Patent 4985998.jp

Patentzeichnungen

Hebeverriegelung von Antoniucci (Lift Lock by Antoniucci)

Hebeverriegelung von Antoniucci (Lift Lock by Antoniucci)

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Detailaufnahme

Guillaume Antoniucci hat eine eigene Version einer Hebeverriegelung gefertigt. Die Verriegelung besteht aus 2 Bauteilen. Direkt über der Klingenwurzel liegt das Verriegelungselement, das am vorderen Ende drehbar gelagert ist. Direkt dahinter liegt der ebenfalls drehbare Entriegelungshebel. Drückt man diesen Hebel am hinteren Ende gegen eine Federspannung nach unten, hebt man damit das Verriegelungselement am hinteren Ende an und gibt so die Klinge frei. Die Verriegelung ist so gebaut, dass sie auch die geschlossene Klinge festhält, die Freigabe erfolgt wie zuvor beschrieben.

Guillaume Antoniucci arbeitet in der französischem Messerstadt Thiers und baut ein Messer niemals zweimal in identischer Ausführung. Er hat sich außerdem auf Verriegelungen in allen Ausprägungen spezialisiert. Seine Anregungen entnimmt er einer großen Sammlung alter Patente.

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Antoniucci, Lift Lock Folder

WX-Verriegelung (WX Lock)

WX-Verriegelung (WX Lock)

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Übersichtszeichnung

Eine „Schnappverriegelung“ neuester Art, einschließlich Öffnungs- und Schließsicherung, ist die WX-Verriegelung, die von der französischen Firma Wildsteer und ihrem Konstrukteur Edouard de Buyer entwickelt und patentiert wurde. Für die Verriegelung der offenen Klinge werden eine Rückenfeder, ein Auslösehebel und ein Sicherungshebel verwendet. Bei geschlossener Klinge drückt eine an einer Blattfeder angebrachte Kugel in eine Aussparung in der Klingenwurzel. Um die Klinge zu öffnen muss die Kugel aus der Aussparung gedreht und dabei der Druck der Feder überwunden werden.

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Das Patent wurde in Europa unter der Nr. EP2631044A1 im Jahr 2013 erteilt und in den USA mit der Nr. 2013/0212887 A1 beantragt.

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Patentzeichnungen

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Wildsteer, WX-Klappmesser

Sperrstangenverriegelung (Rod Lock)

Sperrstangenverriegelung (Rod Lock)

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Übersichtszeichnung

Die Sperrstangenverriegelung besteht aus 2 gegenüberliegenden Paaren von Federbügeln, die auf den Griffschalen vor der Klingenwurzel montiert sind und einer Sperrstange. Das Ende der oberen Federbügel liegt direkt über der Klingenwurzel und sind mit einem querliegenden Bolzen, der Sperrstange, verbunden. Die greift in eine Aussparung in der Klingenwurzel und blockiert die offene Klinge. Die Enden der Bügel sind als Langloch geformt. In diesen Langlöchern greift ein beweglicher Zapfen der am hinteren Ende der unteren Federbügel sitzt. Das andere Ende dieses Bügels verläuft an der Griffunterseite bis zur Klingenwurzel und hat ein gedrehtes breiteres Endstück. Drückt man den unteren Bügel nach oben, zieht man den oberen Bügel am hinteren Ende nach unten mit und hebt dabei dessen vorderes Ende zusammen mit der Sperrstange nach oben und kann die Klinge schließen.

Die Verrieglung wurde vom französischen Messermacher Guillaume Antoniucci entworfen, der in der französischem Messerstadt Thiers arbeitet.

Seitliche Hebeverriegelung (Lever Lift Lock)

Seitliche Hebeverriegelung (Lever Lift Lock)

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Das “Compact" von Royal Eagle Cutlery wird mit einem seitlich in einer Vertiefung der Griffschale untergebrachten Hebel entriegelt. Drückt man den Hebel am hinteren Ende nach unten hebt man mit dem vorderen Ende die Rückenfeder an. Ähnelt der Umlegeverriegelung von Kershaw, jedoch wird anstelle des Rückenhebels eine Rückenfeder verwendet.

Der Hersteller soll aus Italien sein, ist jedoch bei Recherchen nicht zu finden, in der Regel deutet das auf den Fernen Osten hin.

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Compact Folder Model# 13 923 G - Scarce

Nockenhebeverriegelung (Cam Lock)

Nockenhebeverriegelung (Cam Lock)

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Bei der Nockenhebelverriegelung wird die bekannte Rückenfeder verwendet, die mit einem hammerförmigen Kopf in eine Aussparung der Klingenwurzel einrastet. Neu ist der Freigabehebel, der unter der Klingenwurzel sitzt. Eine dreiecksförmige Scheibe, die unten aus dem Griff heraussteht übernimmt diese Aufgabe. Zieht man das untere Ende, der Scheibe nach hinten, hebt man die Rückenfeder aus der Klingenwurzel und die Klinge kann geschlossen werden. Ein Schraubenkopf erleichtert die Bedienung des Nockens.

Die Verrieglung stammt von dem französischen Messerhersteller Claude Dozorme, Thiers, der immer mal wieder neue Verriegelungen in seine Messer einbaut.

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Dozorme, Le Thiers a cam

Hebeverriegelung von Fox (Front Lock by Fox)

Hebeverriegelung von Fox (Front Lock by Fox)

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Übersichtszeichnung

Der italienischen Hersteller Fox Knives verwendet einen Kipphebel im vorderen Bereich des Griffes zur Verriegelung.

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Das untere Ende des Kipphebels wird von der Rückenfeder nach vorne über die Klingenwurzel gedrückt und verhindert ein Zuklappen. Presst man den Kipphebel am vorderen Ende gegen den Druck der Rückenfeder nach unten, schwenkt der unter Teil nach hinten und gibt die Klingenwurzel frei. Bei geschlossener Klinge wird die Klinge ebenfalls vom Kipphebel und der Rückenfeder im Griff gehalten, man kann aber die Klinge ohne den Kipphebel öffnen.

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Fox, My One

Hebeverriegelung von Eickhorn (Blade Lock by Eickhorn)

Hebeverriegelung von Eickhorn (Blade Lock by Eickhorn)

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Die Hebeverriegelung von Eickhorn hat auf den ersten Blick eine gewisse Ähnlichkeit mit dem von Grant und Gavin Hawk entworfenem Ti-Lock. Im Detail zeigen sich dann aber wesentliche Unterschiede, der Ti-Lock verriegelt mit einer Feder, die als getrenntes Bauteil im hinteren Teil der Klinge montiert ist. Bei der Hebeverriegelung von Eickhorn ist der hintere Teil der Klinge geschlitzt, wodurch an der Oberseite ein federndes Element entsteht, an dem am hinteren Ende ein Querbolzen montiert ist. Bei geschlossener Klinge schnappt dieser Bolzen in eine Nut an der Unterseite des Griffes und der Seitenplatine. Zum Öffnen der Klinge muss man die Kraft der Klingenfeder überwinden, beim weiteren Öffnen dreht sich der Bolzen um die Vorderseite der Klinge bis er in vollständig geöffneten Zustand in eine weitere Nut an der Oberseite des Griffes gleitet. Da diese Nut tiefer ist, ist auch der Kraftaufwand zum Schließen deutlich höher. Um die Verriegelung wieder leichter lösen zu können, gleitet der Bolzen bei geöffneter Klinge in einen Bügel, der über der Klingenwurzel sitzt und an der Griffschale montiert ist. Dieser Bügel hat an der Unterseite beidseitig eine Führung auf die der Bolzen aufliegt. Beim Anheben Des Bügels zieht man die Führung an der Unterseite des Bügels nach oben und hebt damit den Verriegelungsbolzen aus der Nut und kann dann die Klinge schließen. Die von Anette Eickhorn erfundene Verriegelung wurde im Jahr 2008 unter der Nummer DE 10 2006 051 653 A1 in Deutschland patentiert.

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Hebeverriegelung von Eickhorn_02aa_Paten
Hebeverriegelung von Eickhorn_02bb_Paten
Hebeverriegelung von Eickhorn_02cc_Paten

Patentzeichnungen

Die Verriegelung wird beim Modell SARD Rescue (Search And Rescue Device) verwendet, das von der Firma Waffentechnik Borkott & Eickhorn (WTBE) MIT Sitz in Solingen hergestellt wird. Das Messer ist ein Multifunktionsmesser, welches die Erfordernisse von Feuerwehr, Polizei, Militär und Sondereinheiten erfüllt. Neben der Hauptklinge, verfügt das SARD über Drahtschneider, Scheibenbrecher, und Handfesselschneider. WTBE ist eine Firma, die sich auf die Herstellung von militärischen Blankwaffen (Bajonette & Kampfmesser) und eben Rettungswerkzeuge für Polizei und Feuerwehr spezialisiert hat.

SARD Rescue, Waffentechnik Borkott & Eickhorn

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