Hintere Rückenhebelverriegelungen mit zusätzlichen Sicherungen und Öffnungshilfen
Seit den Anfangsjahren der Hinteren Rückenhebelverriegelung wurden einige Verbesserungen eingeführt, manche um die Sicherheit zu erhöhen, andere unterstützen das Öffnen der Klinge.
Rückenhebelspringmesser mit Schiebesicherung (Back Lock Automatic with Picklock Safety)
Übersichtszeichnung
Bei frühen Springmessern wurde die Klinge häufig mit einer Rückenfeder verriegelt, mit dem Parierelement angehoben und wieder freigegeben.
Einige Hersteller bieten Springmesser an, bei denen die Rückenfeder durch die stabilere Hintere Rückenhebelverriegelung ersetzt wurde. Ein Beispiel ist das Speed Hunter, das von der Familie Campolin ausschließlich für die italienische Messerfirma Automatic Knives Company (AKC) hergestellt wird. Weitere Einzelheiten zur Funktionsweise sind im Kapitel der Parierelementverriegelung beschrieben.
ACK, Speed Hunter
Rückenhebelsicherung von Ron Lake (Lock Back Safety (L.B.S.))
Übersichtszeichnungen
Ron Lake’s bekannteste Entwicklung ist seine patentierte Rückenhebelsicherung (U.S. Patent 7,140,110), die eine Sicherung bei offener und geschlossener Klinge erlaubt, indem ein Sicherungsschieber nach vorne geschoben wird. Bei einer Sicherung der Klinge ist es nahezu unmöglich, dass die Klinge bei kräftigen Schnitten zufällig zuklappt, oder bei geschlossener Klinge in der Hosentasche aufspringt.
Detailaufnahme
Im Grunde handelt es sich nur um einen Stab der am vorderen und hinteren Ende rechtwinklig umgebogen ist. Das vordere Ende ist der Sicherungsschieber der aus dem Griff ragt, dazwischen liegt der Stab, der innerhalb einer Aussparung der Griffschale läuft, das hintere Ende ist das blockierende Teil. Drückt man den Sicherungsschieber nach vorne, gleitet das hintere umgebogene Ende des Sicherungsstabes unter die Rückenfeder, die dann nicht mehr eingedrückt werden kann. In der hinteren Stellung liegt der blockierende Winkel hinter der Rückenfeder, die somit gelöst werden kann.
Patentzeichnungen
CRKT Lake 111
Rückenhebelverriegelung mit Querstiftsicherung (Back Lock with Safety Slide by Extrema Ratio und RaptorLok mit CrisisCross Cross Bolt by Dark Ops
Übersichtszeichnung
Bei der „Rückenhebelverriegelung mit Querstiftsicherung“ von Extrema Ratio (Back Lock with Safety Slide) hat der Rückenhebel im hinteren Teil über der Griffmulde einen querliegenden Sicherungsstift. Die Sicherung wird aktiviert, indem der Sicherungsbolzen zur Seite geschoben wird. Der Stift liegt dann über dem Griff und verhindert ein Eindrücken des Rückenhebels und sichert damit die Verriegelung. Der Bolzen kann auch bei geschlossener Klinge betätigt werden und verhindert dann ein ungewolltes Öffnen der Klinge. Zur Entsicherung schiebt man den Querbolzen in die entgegengesetzte Richtung, der dann nach unten in eine Aussparung des Griffes gedrückt werden kann.
Extrema Ratio, Fulcrum II D
Dark Ops wirbt mit einer “Griffverriegelung mit Querstiftsicherung” mit der englischen Bezeichnung „RaptorLok mit CrisisCross Cross Bolt“, bei dem es sich allerdings um eine normale hintere Rückenhebelverriegelung handelt, die von Dark Ops einen eigenen Namen bekommen hat. Ergänzt wird sie durch eine mechanische Sicherung, der sogenannten Querstiftsicherung, die ein zufälliges Auslösen verhindert. Das Prinzip ist wohl bekannt vom italienischen Messerhersteller Extrema Ratio und dessen Modell Fulcrum und dafür gibt es auch eine Erklärung. Dark Operations Fighting Knives LLC wird geleitet von Frank Miller, der zuvor in den USA die Italienische Firma Extrema Ratio vertrat. Nach seinem Ausscheiden aus Extrema Ration gründete er seine eigene Messefirma.
Dark Ops wirbt mit folgenden Aussagen: „Die Besonderheit des Modelles StratoFighter ist die Griffverriegelung, eine selbstreinigende doppelte Hebelverriegelung, welche die gesamte Heftlänge nutzt um die die Klinge offen zu halten. Die Querstiftsicherung sichert das Messer bei geöffneter Klinge."
Dark Ops StratoFighter
Hintere Rückenhebelverriegelung mit Öffnungshilfe und Klingensicherung (Back Lock with S.A.T. and Blade Safety Lock)
Übersichtszeichnung
Das US-Patent 6,941,661, beantragt von Spencer Frazer zeigt mit den nachfolgend abgebildeten Zeichnungen 21 bis 23 eine Hintere Rückenhebelverriegelung mit Öffnungshilfe und einem Sicherheitsschieber, der an der Oberseite des Griffes liegt.
Patentzeichnungen
Die Vorrichtung wurde vom amerikanischen Messerhersteller SOG bei den Modellen Twitch, Blink und SLIM JIM umgesetzt. Die Öffnungshilfe wird von der Firma unter der Bezeichnung S.A.T., (SOG Assisted Technology) vertrieben. Sobald man die Klinge mit dem Daumenstift oder der Daumenrampe etwas öffnet, wird die Öffnungshilfe ausgelöst und die Klinge öffnet sich selbsttätig, angetrieben durch die um die Klingenachse liegende Spiralfeder. Aus Sicherheitsgründen verhindert der Sicherungsschieber ein versehentliches Auslösen und blockiert alternativ auch das Schließen der Klinge.
Detailaufnahme
Weitere Details zur Öffnungshilfe und zur Klingensicherung sind im Kapitel über die Kolbenverriegelung (Piston Lock) beschrieben.
SOG Twitch XL
Hebelarmverriegelung (LEV-R-LOK - Lever Actuated Lock)
Detailaufnahmen
Übersichtszeichnung
Die Hebelarmverriegelung ist ein Schnellöffnungssystem von Camillus. Durch Druck auf den außen liegenden Öffnungshebel wird die Klinge geöffnet und mit einem Rückenhebel verriegelt. Die Einzelheiten der Hebelarmverriegelung werden im US-Patent 5,331,741 beschrieben:
Patentzeichnungen
Camillus, LEV-R-Lok