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Verriegelungen mit einem Kniehebel

Frontspringmesser mit einfacher Automatik (OTF Single Action)

Frontspringmesser mit einfacher Automatik (OTF Single Action)

Schema eines Frontspringmessers mit einfacher Automatik:

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Der linke Federträger (Oliv) ist fest mit dem Griff (braun) verbunden, der rechte Federträger (Oliv) ist an der Klingenwurzel befestigt. Die Hauptfeder (rot) steht unter Spannung, ein Federbolzen (dunkelgrau, Feder nicht sichtbar) liegt in einer vorderen Ausfräsung in der Klinge und verhindert ein Auswerfen der geschlossenen Klinge. Der Spannhebel (Ocker) liegt an der Außenseite des Griffendes auf.

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Der Federbolzen hat auf der einen Seite einen größeren Durchmesser, auf der anderen Seite ist der Durchmesser kleiner. Sobald der Federbolzen zur Seite gedrückt wird, gleitet der größere Teil aus der Ausfräsung in der Klinge und gibt die Klinge nach vorne frei und wird durch den Zug der Hauptfeder herausgeschleudert und wird von einem Anschlag des Spannhebels gebremst. Der Federbolzen rastet in der zweiten hinteren Ausfräsung ein und blockiert die offene Klinge.

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Um die Klinge einzuziehen drückt man wiederum den Federbolzen Die Klinge bleibt im ersten Schritt durch den Federzug offen und wird von Hand mit den Spannhebel zurückgezogen. Ist die Klinge vollständig im Griff, rastet der Federbolzen wieder in der vorderen Ausfräsung der Klinge ein. Schließlich muss man noch den Spannhebel in den Griff zurückschieben.

Die Hauptfeder zieht nur in eine Richtung, mit einem verhältnismäßig großen Federweg und wird mit der ganzen Hand gespannt. Entsprechend ist die Federkraft verhältnismäßig stark. Dadurch könnte die Klinge beim Auswerfen geringfügig in den Körper eindringen, möglicherweise kann auch leichte Kleidung durchstoßen werden. Es handelt sich nicht um eine wirklich stabile Bauweise.

Frontspringmesser mit einfacher Automatik sind bekannt seit dem 19. Jahrhundert. Eines der ersten Patente war das “Improved Spring Dirk-Knife” by Charles Hibbard patentiert mit US-Patent Nr. 57,902 in 1866. Einige Jahre später, im Jahr 1883 patentierte Franz Frenzel, Solingen, Deutschland die „Federung an Taschenmessern“ (Deutsches Patent Nr. 25457). Das Messer hat zwei Federn, eine Blattfeder zum Verriegeln und eine Spiralfeder, welche die Klinge herausschnellen lässt. Wie bei modernen Springmessern üblich, wurde von ihm bereits eine Sicherung gegen unbeabsichtigtes Öffnen vorgesehen: Es handelt sich um einen Ring, der nach einer halben Drehung mit einer exzentrische Scheibe den Haken der Blattfeder blockiert, welche die Klinge im offenen und geschlossenen Zustand verriegelt. Nach Entriegeln und Lösen der Blattfeder wird die Klinge durch den Druck einer Spiralfeder am Griffende aus dem Griff geschleudert. Die Blattfeder verriegelt nun mit ihrem entgegengesetzten Ende die Klinge im offenen Zustand. Sie muss zum Schließen wiederum gelöst und mit einem Schieber zurückgezogen werden, wobei die Spiralfeder wieder gespannt wird.

OTF Single Action_04c_German Patent 2545
OTF Single Action_04d_German Patent 2545
OTF Single Action_04e_German Patent 2545

Zeichnungen aus dem Deutschen Patent Nr. 25457

OTF Single Action_04f_German Patent 2545

Heute, etwa 130 Jahre später wird die Konstruktion immer noch in fast identischer Form, aber besser gesichert im Schrade Viper Out The Front Assist Knife verwendet. Am Griffende befindet sich ein Sicherheitsschieber, der mit einem roten Punkt die Freigabe der Klinge anzeigt. Der Auslöseknopfes auf der Oberseite des Griffes wird das erste Stück mit dem Daumen nach vorne geschoben, dadurch wird die Klinge freigegeben und mit Federkraft aus dem vorderen Ende des Griffes geschleudert. Am Ende des Griffes findet man noch einen kleinen Kipphebel, mit dem die geschlossene Klinge gesichert wird.         
Das entscheidende Bauteil ist der Führungsschlitten am Ende der Messerklinge. Der hat am hinteren Ende unten einen Haken und außerdem an der Oberseite eine Kerbe. Ist der Schlitten bei eingefahrener Klinge im hinteren Griffende, wird der Haken in eine Aussparung in der Unterseite der Führungsschiene gepresst. Um ihn daraus zu lösen muss man mit dem Auslöseknopf die Klinge und damit den Schlitten mit etwas Kraft nach vorne schieben, anschließend schleudert die Öffnungsfeder die Klinge nach vorne. Ist der Schlitten vorne angekommen, hakt ein Kipphebel in die Kerbe auf der Oberseite des Führungsschlittens ein. Drückt man das vordere, über den Griff hinausstehende Ende des Kipphebels nach unten, löst man die Verriegelung wieder und kann sie mit dem Auslöseknopf wieder zurückziehen und die Feder wieder spannen.
Die Vorrichtung wurde von Ming-Tsan Lee entwickelt und mit dem U.S. Patent 8,595,941 im Jahr 2013 geschützt.

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Patentzeichnungen

Frontspringmesser mit doppelter Automatik (OTF Double Action)

Frontspringmesser mit doppelter Automatik (OTF Double Action)

weitere Schiebemesserverriegelungen folgen

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