Verriegelungen mit einer Seitenfeder -
Verriegelung mit einer zusätzlichen Sicherung
Trotz der verbesserten Ausführung von Michael Walker könnte die Klinge weiterhin zufällig auf- oder zuklappen. Einige Konstrukteure und Hersteller versuchen diesen Nachteil mit den verschiedensten Sicherungen zu beseitigen.
Seitenfederverriegelung mit Lake & Walker Sicherung (LAWKS / AutoLAWKS)
Die Seitenfederverriegelung hat viele Vorteile, sie ist leicht, zuverlässig, stabil und kann einfach mit einer Hand bedient werden. Nach wie vor besteht aber die Gefahr, dass sich das Messer bei Belastung verzieht oder verdreht und die Verriegelung freigibt.
Die Lake & Walker Sicherung (LAWKS) ist eine patentierte Ergänzung zur Seitenfederverriegelung, die von zwei Mitgliedern der amerikanischen Messermachergilde, Ron Lake und Michael Walker entworfen wurde. Der ursprüngliche Entwurf, patentiert mit dem U.S. Patent Nr. 5,596,808, hat einen seitlichen Drehschalter, der an der Seitenfeder anliegt. Ist der Schalter nach hinten gedreht kann die Verriegelung wie üblich bedient werden, nach vorne geschwenkt verhindert aber ein Zapfen am Drehschalter, dass die Seitenfeder nach außen gedrückt und die Klinge geschlossen werden kann.
Übersichtszeichnung
Detailaufnahme
Die Seitenfederverriegelung hat viele Vorteile, sie ist leicht, zuverlässig, stabil und kann einfach mit einer Hand bedient werden. Nach wie vor besteht aber die Gefahr, dass sich das Messer bei Belastung verzieht oder verdreht und die Verriegelung freigibt.
Die Lake & Walker Sicherung (LAWKS) ist eine patentierte Ergänzung zur Seitenfederverriegelung, die von zwei Mitgliedern der amerikanischen Messermachergilde, Ron Lake und Michael Walker entworfen wurde. Der ursprüngliche Entwurf, patentiert mit dem U.S. Patent Nr. 5,596,808, hat einen seitlichen Drehschalter, der an der Seitenfeder anliegt. Ist der Schalter nach hinten gedreht kann die Verriegelung wie üblich bedient werden, nach vorne geschwenkt verhindert aber ein Zapfen am Drehschalter, dass die Seitenfeder nach außen gedrückt und die Klinge geschlossen werden kann.
Patentzeichnungen
gesichert
entsichert
Im Jahr 2000 begann CRKT die LAWKS-Sicherung für ihre neueren Messer zu verwenden, wobei die nachfolgende alternative Ausführung aus dem Patent mit einer drehbaren Sicherungsscheibe als Vorbild diente.
Alternative Ausführung
Bei Umsetzung wurde dann eine Scheibe eingesetzt, die bei offener Klinge zwischen Seitenfeder und Griff gedreht wird und damit die Feder blockiert. Bedient wird sie mit dem Daumen, mit dem man einen über der Klingenachse liegenden Stift nach vorne drückt.
CRKT, Longs Peak
Obwohl die Sicherung zuverlässig funktionierte, wurde vom Militär und den Strafverfolgungsbehörden bemängelt, dass für den Nutzer im Notfall eine manuelle Bedienung ungeeignet ist.
CRKT behob mit dem neuen AutoLAWKS (U.S. Patent Nr. 7,437,822) diese Schwäche. Das AutoLAWKS sichert die Verriegelung automatisch, sobald die Klinge geöffnet ist und macht das Klappmesser mehr oder weniger zu einem feststehenden Messer. Eine starke Feder schiebt dabei die Sicherungsscheibe nach vorne, so dass ein Metallzapfen die Seitenfeder blockiert.
Patentzeichnung
Die einhändige Bedienung zum Schließen ist nach wie vor einfach. Dazu wird lediglich der Bedienhebel der Sicherung mit dem Zeigefinger zurückgezogen, die Seitenfeder mit dem Daumen zur Seite gedrückt und die Klinge mit dem Zeigefinger geschlossen
Detailaufnahme
CRKT M16-01Z mit AutoLAWKS
Einige Reihe von weiteren Herstellern verwendeten die Alternative aus dem U.S. Patent Nr. 5,596,808, bei der eine Drehscheibe den Sicherungsarm ersetzt:
Drehsicherung von Gerber (Roto Lock by Gerber)
Diese zusätzliche Sperre wird von Gerber bei den Applegate-Fairbairn Combat und Covert Messerserien eigesetzt. Die Drehsicherung befindet sich auf der Griffoberseite in der Nähe der Klingenachse. Bei offener Klinge wird die Sicherung mit dem Daumen nach vorne geschoben und verhindert in dieser Stellung eine Betätigung der Seitenfederverriegelung. Vor Entriegelung der Klinge muss die Sicherung nach hinten gezogen werden.
Detailaufnahmen
Gerber Applegate 05786 Fairbairn Covert
Drehsicherung von Extrema Ratio (Extrema Ratio Safety)
Detailaufnahme
Der italienische Hersteller Extrema Ratio verwendet die Drehsicherung in seinen MF (Medium Folder) Serien. Extrema Ratio hat die Drehsicherung in einem Gehäuse untergebracht, das sich seitlich an der Klingenachse befindet. Ansonsten ist die Funktion wie üblich: Die Seitenfeder ist in der vorderen Stellung gesichert, in der hinteren Stellung freigegeben.
Extrema Ratio, Ratio BF2 CD Folder
Zweifachverriegelung von Coast (Double Lock by Coast)
Detailaufnahme
Der amerikanische Messerhersteller Coast nennt seine Verriegelung mit der Drehsicherung „Zweifachverriegelung“, was darauf anspielt, dass neben der eigentlichen Verrieglung noch eine zusätzliche Sicherung vorhanden ist. Bei Coast wird die Sicherung mit einem seitlich über der Klingenachse liegenden Stift bedient und ist zusätzlich einstellbar.
Coast, Double Lock Knife, DX345
Zweifachverriegelung von Sanrenmu (Double Check Liner Lock II by Sanrenmu)
Sanrenmu vertreibt sein Rettungsmesser LB-T01A ebenfalls mit einer ähnlichen Zweifachverriegelung. Ein- und Ausschalten der Sicherung wird hier mit einem auf der Griffoberseite liegenden kleinen Kipphebel vorgenommen. Die Sicherung wirkt auf die Seitenfederverriegelung der Klinge, während der kleine Gurtschneider und der Flaschenöffner mit einer herkömmlichen Seitenfederverriegelung blockiert werden.
Sanrenmu LB-T01A Folding Knife
Detailaufnahme
Maximalsicherung (Max-Lock)
Übersichtszeichnung
Ron Lake, bekannt von der Lake & Walker Sicherung patentierte eine zweite Sicherung mit seinen U.S. Patenten Nr. 7,827,697 und Nr. 7,854,067. Die Maximalsicherung wird für Messer mit Öffnungshilfe verwendet und sichert die Klinge bei offener und geschlossener Klinge. Wird der seitliche Sicherungsschieber nach vorne geschoben greift eine Lasche in eine Aussparung einer Sicherungsscheibe, die an der Klingenwurzel befestigt ist und verhindert eine Bewegung der Klinge, sie ist „maximal“ gesichert. Zur Kontrolle wird ein Vorhängeschloss sichtbar, befindet sich der Sicherungsschieber in der hinteren Stellung die Klinge ist frei beweglich und ein roter Punkt signalisiert Gefahr.
Detailaufnahme
Patentzeichnungen
Coast, Rapid Response 3.00 mit Smooth Assist Technology (S.A.T.) und Max Lock
Blockierverriegelung (Smart Lock)
Übersichtszeichnung
Die Blockierverriegelung ist eine erweiterte Seitenfederverriegelung mit folgenden Besonderheiten: Erstens ist die Kontaktfläche an der Klingenwurzel als rechtwinklige Aussparung ausgefräst. Damit ist ein sicherer Anschlag der Seitenfeder gewährleistet und es ist nahezu ausgeschlossen, dass die Feder über die Klingenwurzel hinaus auf die andere Griffseite rutscht und sich die Verriegelung zufällig löst. Zweitens wird durch einen Sicherungsschieber ein zufälliges Zuklappen der Klinge weiter verringert. Sobald der Sicherungsschieber nach hinten gezogen wird, zieht das auch die Seitenfeder nach oben, drückt sie gegen und die ausgeschnittene Kontaktfläche der Klinge und erschwert deren Bewegung. Erreicht wird diese Wirkung, indem die Führungsschlitze im Griffteil und in der Seitenwange gegeneinander schräg versetzt sind. Geringe Toleranzen sind wohl die Voraussetzung für einen zuverlässigen Betrieb der Verriegelung.
Detailaufnahme
Die Verriegelung wurde von Moreno Franzin patentiert (Patent des PCT, WO 2013/072942 A1), wird von dem in Maniago, Norditalien beheimatetem Messerhersteller Tecnocut gefertigt und unter der Marke Viper vertrieben.
Klingenwurzel mit rechtwinkliger Aussparung
nicht blockiert
nicht blockiert
blockiert
Patentzeichnungen
Entgegen der Zeichnungen im Patent, hat Tecnocut den Sicherungsschieber nicht an der Griffseite, sondern am Griffrücken angebracht.
Teconcut, Viper Free
Seitenfederverrieglung mit Tastenfreigabe (Safety Lock by Wenger)
Detailaufnahme
Wenger hat sich seine Seitenfederverriegelung von Wenger patentieren lassen und verwendet sie bei verschiedenen Modellen. Sowohl das U.S. Patent 4,926,555 aus dem Jahr 1990, als auch das Europäische Patent EP 0 336 905 B1 aus dem Jahr 1993, zeigen das Konstruktionsprinzip, das damals angedacht war:
Patentzeichnung
Inzwischen wird keine Taste mehr verwendet, die gekippt wird und daher die Seitenfeder in den Griff drückt, sondern es ist eine normale Drucktaste, die über der Seitenfeder liegt Ein Druck auf die Taste mit dem Schweizer Kreuz drückt die Seitenfeder zur Seite und entriegelt die Klinge.
Wenger, New Ranger 52
weitere Seitenfederverriegelungen folgen